M–O–H: Mensch–Objekt–Handlung
Masterarbeit
2016
HFBK HAMBURG
Die künstlerisch-forschende Masterarbeit „M–O–H: Mensch–Objekt–Handlung“ setzt sie sich mit der Beziehung von Menschen und Objekten in Bezug auf die von Objekten ausgelösten und von Nutzer*innen durchgeführten Handlungen auseinander, sowie mit dem Verhältnis von intendierter und realer Nutzung. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Beobachtungsreihen im öffentlichen und privaten Raum durchgeführt, sowie bereits bestehende Beiträge zum Thema, wie z.B. der Film „The Social Life of Small Urban Spaces“ von W.Whyte, analysiert.
Die vier Objekte sind Teil dieser Forschungsarbeit und thematisieren einen Aspekt des Beziehungsgeflechts „Mensch–Objekt–Handlung“. Bei diesem Aspekt geht es um eine spezielle Form der Objektnutzung: einer Handlung zum Selbstzweck. Diese Handlungen weichen von der ursprünglichen Nutzungsintention des Gegenstands ab und zeichnen sich dadurch aus, dass sie vornehmlich unbewusst an Objekten ausgeführt werden.
Die vier Objekte wurden jeweils für eine spezifische Handlung entworfen: „Dahinter Stehen“ (Holz), „Inne Halten“ (Kork), „Darüber Streichen“ (Stoff) und „Beiläufiges Entlasten“ (Beton). Ihre archetypische, im gewissen Sinne überfunktionale, Gestaltung gibt Aufschluss über die intendierte Nutzung, gleichzeitig stellt sie auch deren Sinn in Frage. Die Objekte verweisen auf den unendlich scheinenden Kreislauf von Gestaltung, Nutzung und Umnutzung, bei dem Nutzer*innen durch ihr Handeln über die Interpretation eines Gegenstand entscheiden und sich ihn auf diese Weise aneignen. Nutzung kann so auch als Teil des Designprozesses verstanden werden. Sie gibt Aufschluss darüber, wie stark der, im Objekt enthaltenen, Handlungsanweisung Folge geleistet wird, aber auch wie wichtig die abweichende, der Gestaltung widersprechende, Nutzung für Nutzer*innen sein kann.