NEOLITISCHE KINDHEIT, KUNST IN EINER FALSCHEN GEGENWART, C. 1930
kuratiert von Anselm Franke, Tom Holert
Ausstellungsgrafik, Begleitheft, Katalog
(2018 – als Teil von NLF Team)
„Ausgehend von den Schriften des außerakademischen Kunsthistorikers Carl Einstein thematisiert die Ausstellung die Umbrüche, Öffnungen und Widersprüche, die sich von den 1920er bis in die 1940er Jahre in der Kunst und in den Humanwissenschaften manifestierten. Die „neolithische Kindheit“ – eine Begriffsschöpfung, mit der Carl Einstein das Bildverständnis von Hans Arp charakterisiert – schien eine hilfreiche Fiktion zur Kritik der Gegenwart.“ (HKW Berlin)
Aufbauend auf dem Konzept der Ausstellungsarchitektur, welche versucht die knapp 600 Exponate – Kunstwerke und Archivalien – anhand des Bildes einer Ausgrabungssituation im Raum erlebbar zu machen, konzipierten wir eine Ausstellungsgrafik, die sich fast gänzlich aus dem Raum zurückzieht. Überzeugt davon, dass das Erleben der außergewöhnlichen Exponate nicht durch die große Anzahl von Texten und Labels beeinträchtigt werden sollte, entwickelten wir gemeinsam mit dem kuratorischem Team ein Indexsystem, welches das Auslagern fast aller Textebenen in ein Begleitmanual ermöglichte. Jedes Exponat erhielt einen Buchstaben gemäß des zugehörigen Kapitels, sowie eine individuelle Ziffer.
Das schlanke Hochformat des Manuals – 200 Seiten gedruckt auf Dünndruckpapier – diente einer einhändigen Bedienbarkeit während des Ausstellungsbesuchs. Die unten durchlaufende Indexierung ersetzte die Seitenzahlen und ermöglichte eine schnelle Navigation zwischen Manual und Ausstellungsraum.
Der dazugehörige Katalog versteht sich als umfassendes Nachschlagewerk, welches – ergänzt durch Essays und einen Glossar – textlich und gestalterisch das Manual erweitert. Abbildungen der Kunstwerke durchmischen die farblich codierten Textteile, die gegenüber dem Manual um eine Spalte erweitert wurden.